Wieso eine gute Podcast-Postproduktion wichtig für Deinen Erfolg ist

Der Inhalt Deines Podcasts ist wichtig.
Mindestens genau so wichtig ist aber auch die Audio-Qualität Deines Podcasts und somit auch die Podcast-Postproduktion.
In diesem Beitrag erfährst Du, was Podcast-Postproduktion ist und weswegen sie so wichtig für den Erfolg Deines Podcasts ist.

Podcast-Postproduktion: Was genau ist das?

Kurz gesagt ist Podcast-Postproduktion der komplette Prozess der Nachbearbeitung einer Podcast-Folge.
Dieser Prozess beginnt, sobald die Aufnahmen für eine Podcast-Folge abgeschlossen sind und erstreckt sich bis zur Fertigstellung der finalen Podcast-Audio-Datei.

Die folgenden Schritte sind für eine professionelle Podcast-Postproduktion von Nöten.

1. Schnitt und Editing

Beim ersten Schritt wird das gesamte Audio-Material einer Podcast-Folge geschnitten.
Dabei gibt es im Grunde 3 verschiedene Herangehensweisen.
Bei der ersten Variante wird nahezu jeder kleine Fehler rausgeschnitten und gegebenenfalls werden zusätzlich noch Pausen angepasst.
Gerade bei ungeübten Anwendern kann diese Variante allerdings dazu führen, dass die Podcast-Folge etwas unnatürlich wirkt.

Alternativ dazu kann man auch nur das Nötigste schneiden.
So z. B. wenn ein Satz wiederholt wurde und somit ein Neueinstieg erfolgt ist.
Das wirkt dann in den meisten Fällen natürlicher und lebendiger.

Bei der dritten Variante wird im Grunde, wenn überhaupt, nur der Anfang und das Ende einer Aufnahme geschnitten.
Wenn diese Variante erwünscht ist, muss allerdings bei der vorangehenden Produktion auch schon so gearbeitet werden, dass dieser Art von Schnitt funktioniert.
Längere Pausen oder ähnliches dürfen dann bei der Aufnahme natürlich nicht entstehen.
Diese Art des Schnitts kann der Podcast-Folge einen schönen Live-Charakter mit auf den Weg geben, setzt aber auch etwas Übung bei der Aufnahme voraus.

Ist der Schnitt an sich abgeschlossen, folgt das Editing.
Beim Editing werden alle Teile wie z. B., im einfachsten Fall, Intro, Hauptteil und Outro in der richtigen Reihenfolge angeordnet.

Das Ganze ist in den meisten Fällen aber noch etwas komplexer, da es oft mehr Teile als die beschriebenen drei gibt.
Beispielsweise bei einer Podcast-Folge mit Interview.
Dort gibt es nach dem Intro z. B. noch eine Anmoderation, dann folgt das Interview und nach diesem gibt es noch einen abschließenden Teil, bevor dann das Outro folgt.

2. Audio-Restauration

Dieser Schritt sollte möglichst nicht von Nöten sein.
Es gibt aber Fälle bei denen beispielsweise etwas Rauschen minimiert werden muss.
Auch ist es möglich, dass ein zu starker Raum-Klang auf der Aufnahme zu hören ist, der minimiert werden muss, um eine bessere Sprachverständlichkeit zu ermöglichen.
Darüber hinaus müssen manchmal Knackser, leichte Übersteuerungen oder auch Brummen eleminiert werden.

3. Die Ton-Mischung

Im dritten und vorletzten Schritt der Podcast-Postproduktion werden die einzelnen Aufnahmen zu erst mit dem Equalizer, kurz EQ genannt, bearbeitet.
Hierbei ist das Ziel, einen ausgewogenen Frequenz-Gang zu erzeugen, der die Sprachverständlichkeit erhöht.

Bei Interviews werden die unterschiedlichen Stimmen mit dem EQ von ihrem Frequenzgang her an einander angepasst.
Das ist wichtig, damit die eine Stimme beispielsweise nicht viel mehr Bassanteile enthält als die andere Stimme.

Als nächstes kommt ein Kompressor zum Einsatz.
Dieser verringert die Dynamik der Aufnahmen und sorgt so für eine gleichmäßigere Lautstärke.
Kompression, die auf einer Stimme in einem vernünftigen Rahmen eingesetzt wird trägt auch zu einer besseren Sprachverständlichkeit bei.

Abschließend wird noch ein Limiter auf den Aufnahmen verwendet.
Dieser wird dazu genutzt, um Pegel-Spitzen des Audio-Signals abzufangen.
Außerdem kann mit einem Limiter die Lautheit der Aufnahmen in einem sinnvollen Rahmen erhöht werden.

Zum Schluss werden alle Teile der Podcast-Folge von der Lautstärke her an einander angepasst.
Dabei muss darauf geachtet werden, dass alle Teile der Podcast-Folge gleich laut wahrgenommen werden, so dass eine gleichmäßige Lautheit erzielt wird.

Alle Podcast-Folgen eines Podcasts weisen im besten Fall die selbe Lautheit auf.
Eine Empfehlung hier für ist -16 LUFS.

4. Erstellung der finalen Podcast-Audio-Datei

Im letzten Schritt wird die Podcast-Folge exportiert.
Meist wird hierbei MP3 als Datei-Typ gewählt.

Anschließend werden der MP3-Datei die so genannten ID-3 Tags hinzugefügt. Jetzt ist die Audio-Datei der Podcast-Folge fertig und somit die Podcast-Postproduktion abgeschlossen.


Bisher hast Du erfahren, was Podcast-Postproduktion ist und welche Arbeitsschritte dabei von Nöten sind.
Jetzt fragst Du Dich sicherlich, warum das Ganze für den Erfolg Deines Podcasts so wichtig ist.
Dazu jetzt mehr.

Weswegen ist eine gute Podcast-Postproduktion so wichtig für den Erfolg Deines Podcasts?

Eigentlich ist es ganz einfach.
Sind Deine Podcast-Folgen für den Hörer angenehm zu hören, wird er diese sehr gerne konsumieren.

Das heißt im Umkehrschluss, dass der Hörer Deinen Podcast weniger gern hört, wenn er schlecht oder nur mittelmäßig klingt.

Verfügt Dein Podcast also über hochwertige Inhalte, sollte die Postproduktion Deines Podcasts genauso hochwertig und professionell sein, wie die Inhalte, die er transportiert.
Das heißt, dass Du auf jeden Fall Zeit oder alternativ auch Geld in Deine Podcast-Postproduktion investieren solltest, um eine bestmögliche Audio-Qualität zu erreichen.

Wie sollte ein Podcast nach der optimalen Postproduktion klingen?

Natürlich kann man diese Frage nicht pauschal beantworten, da es auch Geschmacksache ist, wie beispielsweise eine Stimme klingen soll.

  • Auf jeden Fall sollten keine bis wenig Stör-Geräusche zu hören sein.
  • Ein flüssiger Sprach-Verlauf ist wichtig. Zu lange oder zu kurze Pausen können diesen verhindern.
  • Außerdem muss die Stimme gut verständlich sein und man sollte ihr angenehm zu hören können.
  • Darüberhinaus sollte die Stimme über die Ganze Folge hinweg möglichst gleich laut wahrgenommen werden, so dass der Hörer die Lautstärke während des Hörens einer Folge nicht nach regeln muss.
  • Generell sollten alle Elemente der Podcast-Folge vom Hörer möglichst gleich laut wahrgenommen werden. Gerade Intro und Outro sind schnell mal zu laut gemischt oder die Lautstärke-Unterschiede zwischen den Interview-Partnern sind zu groß. Das muss unbedingt vermieden werden.
  • Abschließend sollte jede Podcast-Folge eines Podcasts eine bestimmte Lautheit aufweisen. Das heißt, sie sollte so laut sein, dass sie zum Einen über einen handelsüblichen Kopfhörer des Smartphones gut hörbar ist, auch wenn sich der Hörer gerade in einer lauten Umgebung befindet. Eine Empfehlung für die Lautheit gemessen in LUFS sind -16 LUFS über die gesamte Folge.
  • Wird jede Podcast-Folge mit beispielsweise einer Gesamtlautheit von -16 LUFS erstellt, werden alle Folgen dieses Podcasts vom Hörer nahezu gleich laut wahrgenommen und das Ändern der Lautstärke zwischen den Podcast-Folgen ist nicht nötig.
  • Die MP3-Datei bzw. deren Datenrate ist auch nicht ganz unerheblich für die Audio-Qualität Deines Podcasts. Daher sollte diese nicht zu niedrig gewählt werden. Ein zu großer Wert der Datenrate jedoch hat eine höhere Datei-Größe zur Folge. Somit ist ein guter Kompromiss hier sehr wichtig.

Hast Du Fragen zur Podcast-Postproduktion oder benötigst Du Unterstützung hierbei?

Ich unterstütze Dich gerne.
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Ein Beitrag von Florian Schmitz. Veröffentlicht am 04.03.2016

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