6 Dinge die Du benötigst um einen professionellen Podcast zu produzieren

Du hast schon länger den Wunsch einen eigenen Podcast zu produzieren?
Außerdem hast Du sogar schon einen Plan und Dinge über die Du in Deinem Podcast sprechen möchtest?
Bist Du Dir jetzt noch etwas unsicher, wie Du das Ganze technisch realisieren solltest, um eine professionelle Qualität Deines Podcasts zu erreichen?
In diesem Beitrag findest Du 6 Dinge die Du für die professionelle Produktion Deines eigenen Audio-Podcasts benötigst.

Im Netz findet man viele Infos zum Thema Equipment für die Podcast-Produktion.
Gerade als Podcast-Einsteiger verliert man bei dieser Fülle an Infos aber schnell den Überblick.
Daher zeige ich Dir in diesem Beitrag, mit welchem Equipment Du gute Ergebnisse erzielen kannst und worauf Du bei der Equipment-Auswahl achten solltest.
Dabei profitierst Du von meiner Erfahrung als Audio-Engineer.

Wenn Du mehr Unterstützung benötigst, berate ich Dich gerne auch individuell im Rahmen meines Coachings.
So können wir Deinen Podcast gemeinsam planen und im Zuge dessen die Technik für Dich und Deinen Podcast auswählen.

1. Das Mikrofon

Ein Mikrofon benötigt man als Podcaster natürlich immer, denn irgendwie muss die Stimme ja aufgezeichnet werden.

Vor dem Mikrofon befindet sich aber noch etwas, was genau so wichtig ist wie das Mikrofon, und damit meine ich jetzt nicht den Podcaster selbst, sondern den Raum.
Was oft nicht bedacht wird ist, dass der Raumklang einen großen Einfluss auf die Aufnahme hat.
Daher sollten Raum und Mikrofon zueinander passen.

Doch was heißt das in der Praxis?

Einfach gesagt wird ein Großmembran-Kondensator-Mikrofon mit einer Nieren-Charakteristik mehr Raum mit aufnehmen, als ein dynamisches Mikrofon mit einer Supernieren-Charakteristik.
Das ist ein wichtiger Aspekt, den man bei der Mikrofon-Auswahl im Hinterkopf behalten sollte.

In einem Raum wie z. B. einem Büro, welches in den meisten Fällen über relativ viel Raum-Hall verfügt, kann ein Shure Beta 57 A beispielsweise gut funktionieren, weil es nicht so viel Raum-Informationen mit aufzeichnet.
Bei diesem Mikrofon handelt es sich um ein dynamisches Mikrofon mit einer Supernieren-Charakteristik.

Ist der Raum aber von seinem akustischen Charakter her ziemlich trocken, kann auch ein Großmembran-Kondensator-Mikrofon mit einer Nieren-Charakteristik gut funktionieren.

Kommen wir als nächstes zum Anschluss des Mikrofons.
Hier gibt es im Grunde zwei unterschiedliche Anschluss-Möglichkeiten.
Zum einen den XLR-Anschluss.
Dieser ist beispielsweise bei dem oben angesprochenen Mikrofon von Shure vorhanden.
Die meisten Mikrofone für den Studio- und Live-Einsatz verfügen über diese XLR-Anschlüsse.

Außerdem gibt es Mikrofone, die direkt mit einem USB-Anschluss ausgestattet sind und so direkt an den Rechner angeschlossen werden.

2. Das Audio-Interface

Ein Audio-Interface benötigst Du zum einen, wenn Du ein Mikrofon mit XLR-Anschluss nutzt und dieses mit Deinem Rechner verbinden möchtest.
Für ein Mikrofon mit USB-Anschluss wird kein Audio-Interface benötigt.

Zum Anderen kannst Du die Ausgänge des Audio-Interface nutzen um die Aufnahme abzuhören.

Für Dich als Podcaster reicht ein Audio-Interface mit 2 Eingängen und 2 Ausgängen aus.
Dieses sollte über 2 Mikrofon-Vorverstärker verfügen.
Darüber hinaus auch über die so genannte Phantomspeisung.
Diese wird für den Betrieb von Kondensator-Mikrofonen benötigt.

Die Verbindung zwischen Audio-Interface und Rechner erfolgt in vielen Fällen via USB.
Es gibt aber auch Interfaces, die via Firewire oder Thunderbolt mit dem Rechner verbunden werden.
Diese sind aber für den Podcast-Bereich nicht unbedingt von Nöten.

Ein Beispiel für ein Audio-Interface für Dich als Podcaster ist das M-Audio M-Track II.

3. Das Aufnahmegerät

Möchtest Du Deine Aufnahmen nicht direkt im Rechner aufnehmen, benötigst Du eine Hardware für die Aufnahme.

Bei der Auswahl des Aufnahme-Gerätes musst Du darauf achten, dass Du die von Dir genutzten Mikrofone via XLR anschließen kannst.
Zwar bieten viele Aufnahme-Geräte bereits integrierte Mikrofone, diese eignen sich allerdings meist nicht so gut für die Sprachaufnahme, sondern eher für das Aufnehmen von Atmosphären.

Ein Beispiel für ein Aufnahmegerät für Dich als Podcaster ist das Zoom H4nSP.

Der Vorteil eines Aufnahmegerätes ist, dass es eine größere Ausfallsicherheit als ein Rechner bietet.

4. Der Kopfhörer

Den Kopfhörer benötigst Du zum Einen, um die Aufnahme während Du sprichst abzuhören.
Zum Anderen benötigst Du ihn für die Podcast-Postproduktion also das Editing und die klangliche Nachbearbeitung Deines Podcasts.

Wenn Du Interviews, beispielsweise via Skype, führst ist ein Kopfhörer ebenfalls wichtig, damit Dein Interview-Partner nicht erneut über Dein Mikrofon aufgenommen wird.
Das würde nämlich zu unerwünschten Echos führen.

Bei der Auswahl eines geeigneten Kopfhörers für Dich als Podcaster rate ich Dir, dass Du Dir in einem Geschäft verschiedene Kopfhörer anhörst und Dich dann für den entscheidest, der Dir vom Klang her am besten gefällt.
Außerdem ist ein bequemer Sitz des Kopfhörers sehr wichtig.

5. Der Rechner

Selbst wenn Du für die Aufnahme ein Aufnahmegerät verwendest, kommst Du um einen Rechner für die Nachbearbeitung und das Onlinestellen Deines Podcasts nicht herum.

Im Grunde kannst Du eigentlich fast jeden aktuellen PC oder Mac für die Podcast-Produktion nutzen.
Worauf Du aber unbedingt achten solltest ist, dass Du für Deine Podcast-Produktion genügend freien Speicherplatz zur Verfügung hast.
Gerade wenn Du mit Wav-Dateien mit einer Auflösung von 24 Bit und 44,1 kHz arbeitest, können da schon ein paar Gigabytes an Audio-Daten zusammen kommen.
Um eine möglichst gute Audio-Qualität zu erreichen, solltest Du mit der beschriebenen Auflösung arbeiten.

Wenn der Rechner während der Aufnahme läuft, musst Du außerdem darauf achten, dass die Lüfter-Geräusche nicht zu laut sind. Ansonsten nimmst Du diese ggf. mit auf, was etwas unschön wäre.

6. Die Software

Als letztes kommen wir zur Software.
Diese benötigst Du zum Einen für die Aufnahme, zumindest wenn Du kein Aufnahme-Gerät nutzt.
Zum Anderen benötigst Du diese, um Deinen Podcast zu schneiden und zu editieren.

Darüber hinaus führst Du die klanglichen Bearbeitungen Deines Podcasts in der Software durch.

Eine in Podcaster-Kreisen oft genutzte Software ist Audacity.
Natürlich kann man auch mit anderen Audio-Editoren oder DAWs arbeiten.
Ich nutze beispielsweise Pro Tools, da ich damit sowieso generell in meinem Studio arbeite.
Sich aber nur für die Podcast-Postproduktion ein Pro Tools-System anzuschaffen wäre etwas übertrieben. ;)

Ich bin mir sicher, dass Du nun, was das Thema Podcast-Equipment angeht, einen guten Überblick bekommen hast.

Hast Du weitere Fragen?
Dann melde Dich einfach bei mir.



Ein Beitrag von Florian Schmitz. Veröffentlicht am 19.02.2016

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