Musik- und Audio-Produktion für Einsteiger: Infos für den Start
Dieser Blog-Beitrag richtet sich an Einsteiger, die mit dem Produzieren von Musik und Audio am Mac beginnen möchten.
Ihr erfahrt, was Ihr für den Start benötigt und vor allem auch, was Ihr erst mal nicht braucht.
Die passende Podcast-Folge zu diesem Beitrag findet Ihr hier.
Das Aufnehmen und Bearbeiten von Musik und Audio-Inhalten ist heute einfacher als je zuvor möglich.
Dabei ist es egal ob Ihr blind oder sehend seid.
Trotzdem haben viele Interessierte da draußen Schwierigkeiten mit dem eigentlichen Einstieg in das Thema Musik- und Audio-Produktion.
Einer der Gründe dafür ist ganz oft, dass es für Einsteiger nicht unbedingt leicht ist zu entscheiden, was am Anfang wirklich von Nöten ist und vor allem noch viel wichtiger, was eben nicht direkt gebraucht wird.
Dieser Beitrag erleichtert Euch den Start in das spannende Thema Musik- und Audio-Produktion am Mac.
Los gehts!
Der Computer
Als erstes braucht Ihr natürlich einen Rechner für die Musik- und Audio-Produktion.
Ich rate Euch mit einem Mac zu arbeiten.
Prinzipiell lässt sich natürlich auch mit einem Windows-Rechner arbeiten.
Ich arbeite allerdings schon seit einigen Jahren mit dem Mac und kann Euch versichern, dass man gerade als blinder Nutzer mit dem Mac in Sachen Musik- und Audio-Produktion gut aufgestellt ist.
Ihr könnt beispielsweise einen iMac , ein MacBook Pro oder wenn Ihr mit etwas weniger Leistung zurecht kommt auch ein MacBook Air verwenden.
Welche Spezifikationen sollte der Mac generell haben?
Wichtig ist auf jeden Fall möglichst viel Arbeitsspeicher.
Für die CPU-Power gilt: „So mehr, um so besser.“
Mehr Leistung bedeutet gleichzeitig auch, dass mehr Plug-Ins berechnet werden können.
Auch wichtig ist die Größe der SSD, die die meisten Macs mittlerweile statt einer Festplatte besitzen.
Diese sollte eine Mindestgröße von 256 GB aufweisen.
Mehr ist natürlich auch hier nicht verkehrt.
Die DAW
Zusätzlich zum Rechner braucht Ihr eine Software, mit der Ihr Musik- und Audio-Inhalte aufnehmen und bearbeiten könnt.
Diese Art von Software nennt sich DAW.
DAW steht für „Digital Audio Workstation“ und ist das Herzstück jedes modernen digitalen Studio-Setup.
Als Einsteiger stellt man sich jetzt natürlich die Frage:
„Welche DAW soll ich nehmen?“
Dazu lässt sich generell sagen, dass es für blinde Nutzer mittlerweile einige DAWs gibt, die mit VoiceOver genutzt werden können.
Für sehende Nutzer gibt es natürlich noch einige mehr.
Die Wahl der DAW wird oft zur Qual der Wahl.
Ich arbeite seit einigen Jahren schon mit
Pro Tools
von Avid.
Es gibt natürlich auch noch einige andere gute DAWs wie z. B.
Logic Pro X
von Apple oder auch
Reaper
.
So viel zur Software.
Kommen wir als nächstes wieder zur Hardware.
Kopfhörer und Lautsprecher
Einen guten Kopfhörer wie z. B. den
beyerdynamic DT 770 PRO
solltet Ihr auf jeden Fall nutzen.
Das ist wichtig um beurteilen zu können, was man in Sachen Audio macht.
Auch gute Lautsprecher sind nicht verkehrt.
Allerdings spielt bei den Lautsprechern auch immer noch der Raum in dem sie genutzt werden eine große Rolle.
Somit solltet Ihr, um den Sound zu beurteilen, nicht nur mit Lautsprechern arbeiten.
Gerade für Einsteiger ist die kombinierte Nutzung von Kopfhörern und Lautsprechern zu empfehlen.
Die eingebauten iMac- oder MacBook-Lautsprecher reichen für das Beurteilen von Audio selbstverständlich nicht aus. ;)
Das Audio-Interface
Zusätzlich zum eingebauten Audio-Interface des Macs, braucht Ihr auch noch ein externes Audio-Interface.
Dies bietet meistens minimum 2 Audio-Eingänge und 2 Audio-Ausgänge.
Außerdem einen oder mehrere Mikrofon-Preamps, das sind Mikrofon-Vorverstärker.
Diese benötigt Ihr, wenn Ihr mit Mikrofonen arbeiten wollt.
Der Anschluss des Audio-Interface an den Rechner erfolgt entweder über USB, Firewire oder via Thunderbolt.
Die Thunderbolt-Lösung ist allerdings meistens relativ teuer. Daher reicht für den Start USB aus.
Das Mikrofon
Möchtet Ihr nicht nur elektronische Instrumente oder Sample-Librarys aus dem Rechner verwenden, sondern die Stimme oder akustische Instrumente aufnehmen, braucht Ihr natürlich ein Mikrofon.
Das MIDI-Keyboard
Ein MIDI-Keyboard benötigt Ihr, wenn Ihr MIDI-Noten oder MIDI-Befehle an den Rechner senden möchtet um beispielsweise Software-Synthesizer zu spielen.
Technisches Verständnis
Zusätzlich zur Hard- und Software ist ein gewisses Maß an technischem Verständnis wichtig.
Das werden die meisten von Euch, die sich für das Thema interessieren, aber sicherlich mitbringen oder sich mit der Zeit aneignen.
Ausdauer
Über das technische Verständnis hinaus ist auch eine gewisse Ausdauer sehr wichtig.
Es wird nicht alles auf Anhieb funktionieren, aber davon solltet Ihr Euch nicht abschrecken lassen.
Wichtig ist, trotzdem am Ball zu bleiben.
Wenn Ihr Probleme mit Eurem Setup habt und Unterstützung benötigt, könnt Ihr mir auch gerne eine E-Mail schreiben.
Was Ihr nicht direkt benötigt
Für den Einstieg in die Musik- und Audio-Produktion benötigt Ihr beispielsweise nicht direkt:
- Hardware-Controller
- Teure Mikrofone
- Teure Preamps
- Dritthersteller-Plug-Ins
Diese Dinge haben zwar meist alle ihre Daseinsberechtigung, sind aber gerade für den Einstieg nicht unbedingt zu empfehlen.
Zum Einen auf Grund des relativ hohen Preises und zum Anderen, weil man sich schneller verzettelt und das ja nicht das Ziel sein sollte.
Sicherlich macht es in Einzelfällen auch Sinn auf das Eine oder Andere auch schon relativ am Anfang zurückzugreifen, dass sollte allerdings nicht die Regel sein.
Wenn Ihr Fragen zu diesem Thema habt oder Unterstützung benötigt, schreibt mir gerne eine Mail.
Ein Beitrag von Florian Schmitz. Veröffentlicht am 13.01.2017