Warum man auf einem Produktiv-System nicht immer die aller neusten Software-Upgrades nutzen sollte

Wer kennt das nicht.
Ein neues OS X erscheint oder ein großes Upgrade der genutzten DAW wird veröffentlicht.
Man liest von den neuen Funktionen und Möglichkeiten und ist drauf und dran, die neuen Upgrades zu installieren.
Doch Vorsicht, solche Upgrades sollte man auf dem eigenen Produktiv-System nur mit Bedacht durchführen.
In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrung zum Thema Upgrades mit Euch.

Das Produktiv-System

Mit Produktiv-System meine ich das System, mit dem Ihr produktiv arbeitet.
In meinem Fall ist das ein Mac Pro für die Studio-Arbeit und ein MacBook Pro für alle anderen Arbeiten am Rechner wie z.B. die Büro-Arbeit.

Auf meinem Mac Pro habe ich drei Partitionen mit OS X.
Eine davon enthält das Produktiv-System.
Die anderen beiden sind zum testen da, womit wir auch schon beim ersten Tipp wären.

Tipp: Extra Partition für Tests

Legt Euch, wenn Ihr genügend freien Speicherplatz habt, einfach eine weitere Partition an.
Auf dieser könnt Ihr Euch dann ein Test-System installieren und nach Herzenslust neue Software ausgiebig testen, ohne Gefahr zu laufen, dass Ihr Probleme mit Eurem Produktiv-System bekommt.

Alternativ könnt Ihr das System auch auf einer externen Festplatte oder einer externen SSD installieren.
Dabei ist es am besten, wenn die externe Platte oder SSD per Thunderbolt mit dem Rechner verbunden ist, da Thunderbolt eine extrem schnelle Datenübertragung bietet.

Das Produktiv-System auf meinem Mac Pro

Hier läuft noch OS X 10.9.5, was meinen Erfahrungen nach ziemlich problemlos seinen Dienst tut.
Daher werde ich dieses auch vorerst nicht auf OS X 10.10.5 upgraden.

Wer mein Studio-Setup kennt, der weiss, dass ich als Haupt-DAW Pro Tools nutze.
Hier kommt noch Pro Tools 11.3.1 zum Einsatz und nicht Pro Tools 12.1.
Das liegt einfach daran, dass Pro Tools 11 unter OS X 10.9.5 bei mir sehr rund läuft.
Pro Tools 12 teste ich natürlich auch bereits, aber wie gesagt, auf einem Test-System, weil ich damit noch nicht so viel Erfahrung gesammelt habe und daher nicht weiss, wie gut es auch gerade mit VoiceOver läuft.

Das Produktiv-System auf meinem MacBook Pro

Hier drauf läuft schon OS X 10.10.5.
Jetzt fragt Ihr Euch sicherlich, weswegen ich hier das aktuellste OS X verwände, wo ich doch vorher gesagt habe, dass man nicht unbedingt das aller neuste Upgrade nutzen sollte.

Eure Frage ist berechtigt und hier kommt die Antwort.

Ich habe mir das MacBook Pro dieses Jahr gekauft.
Daher war auf diesem bereits OS X 10.10 vorinstalliert.
Dieses ließ sich auch nicht ohne weiteres downgraden, weswegen ich beschlossen habe erst einmal so zu arbeiten und gehofft habe, dass soweit alles rund läuft, sodass ich mit diesem System meine Bürotätigkeiten erledigen kann.

Das ist glücklicherweise auch soweit der Fall, auch wenn OS X 10.9 für meinen Geschmack besser läuft, da OS X 10.10 ein paar VoiceOver-Bugs hat, die es so in OS X 10.9 nicht gibt.

Für die Musik- und Audio-Produktion werde ich persönlich aber wahrscheinlich auch in Zukunft nicht auf OS X 10.10.5 Upgraden, sondern auf OS X 10.11 warten und dieses testen und dann gegebenenfalls Upgraden.

Wer trotzdem immer mit der aller neusten Software arbeiten möchte sollte folgenden kleinen Tipp beherzigen.

Tipp: Ein weiteres Produktiv-System nutzen

Dazu legt Ihr Euch, wie oben bereits genannt, eine weitere Partition an.
Auf dieser installiert Ihr das neuste Betriebssystem und die aktuellsten Upgrades Eurer Programme.

Jetzt heisst es ausführlich testen.
Funktioniert bisher alles, übernehmt Ihr Eure Daten von Eurem „alten Produktiv-System“.
Wenn Ihr mit der Zeit alles so eingerichtet und angepasst habt, dass Ihr mit dem neuen System gut zurecht kommt, solltet Ihr das Ganze möglichst lange und intensiv testen, um sicher zu gehen, dass auch wirklich alles so läuft wie es soll.

Läuft Euer neues Produktiv-System wirklich komplett reibungslos könnt Ihr das alte System durch das Neue ersetzen.
Gibt es bei dem neuen System aber Probleme, könnt Ihr ohne Weiteres das alte System weiter nutzen und dem entspannten Arbeiten auf einem bewerten System steht nichts im Weg.

Fazit

Neue Betriebsysteme und Software-Upgrades mit tollen neuen Funktionen sind spannend.
Trotzdem solltet Ihr diese nicht unbedingt direkt auf Eurem Produktiv-System installieren, sondern lieber erst einmal auf einem Test-System ausführlich ausprobieren und gegebenenfalls ein weiteres Produktiv-System mit den neusten Upgrades aufsetzen und testen.
So könnt Ihr immer auf Euer gutes altes und bewährtes System zurückgreifen und entspannt und effektiv arbeiten, ohne aber auf das Testen und ausprobieren der neuen Upgrades verzichten zu müssen.
Ich habe mit den beschriebenen Herangehensweisen immer sehr gute Erfahrungen gemacht.



Ein Beitrag von Florian Schmitz. Veröffentlicht am 21.08.2015